Architektur


 

Die kleine mittelalterliche Kirche aus Feldsteinen liegt etwas von der Dorfstraße zurückgebaut. Ihr Westquerturm ist noch aus romanischer Zeit. Das Kirchenschiff ist nur wenig jünger. An der Nordseite kann man noch eine vermauerte rundbogige Fensteröffnung entdecken. Die Fenster des Schiffes sind barock. In früheren Zeiten befand sich der Eingang nicht im Turm sondern in der Mitte der südlichen Seitenwand. Rechts und links der Tür befanden sich zwei kleine Fenster. 

 

Grundriß der Kirche in Badeleben

Die Wiederherstellung nach dem ersten großen Brand vom 29. April 1647, bei dem außer der Kirche und dem Pfarrhaus auch die große Schäferei sowie 20 Wohnhäuser, zum Teil mit Ställen und Scheunen, vernichtet wurden, war erst 1652. Der Turm wurde erhöht und erhielt einen Fachwerkgiebel und ein Satteldach.

Die zweite Erneuerung "auf den Trümmern" fand nach dem Brand von 1679 statt. 1777 war das Kirchendach reparaturbedürftig und 1793 waren Kirche und Turm so baufällig, daß man einen Neubau plante. Bis zum Jahr 1796 waren die Reparaturen noch immer nicht ausgeführt worden; anscheinend ist bis zu  großen Umbau von 1934 nicht viel an dem  Bau verändert worden.

 

 

      Blick in die St. Petrus Kirche

Im September 1802 kam es erneut zu einem verheerenden Dorfbrand, bei dem auch das gesamte Pfarrarchiv, einschließlich der Kirchenbücher, vernichtet wurde. 

Das durch eine flache Balkendecke abgeschlossene Kirchenschiff wurde 1934 um etwa einen Meter erhöht und dabei der gesamte Dachstuhl erneuert. Der Außenputz wurde mit Ausnahme der Südwand erneuert. Die Fensterlaibungen wurden verputzt, die Fenster selbst neu verglast. Ebenso wurde der gesamte Innenraum erneuert.

Der Altar ist ein romanischer Block aus gespitzten Sandsteinquadern. Die Öffnung an der Südseite ist vermauert.

 

Die Kirchengemeinde besitzt 2 Bronzeglocken. Die älteste der beiden Glocken stammt aus dem Jahr 1815 und wurde von Engelcke in Halberstadt gegossen. Die Inschrift zwischen den beiden Ringlinien lautet:  J. MICHAELS . SCHULZE  MICH GOSS  H . ENGELCKE IN  HALBERSTADT  GEST.  V  .  GEMEINDE  BADELEBEN IM  JAHR  1815.

1926 wurde von der Fa. Schilling in Apolda eine zweite Bronzeglocke für die Kirche in Badeleben gegossen, die aber während des Zweiten Weltkrieges zwangsweise entfernt wurde. Über den Verbleib dieser Glocke ist nichts weiter bekannt. Als Ersatz wurde 1970 eine neue Bronzeglocke angeschafft, die ebenfalls von der Firma Schilling in Apolda gegossen wurde. Der Glockenhals trägt auf der Vorderseite die Inschrift :  + CHRISTUS SOLLT IHR HÖREN  +. Auf der Rückseite ist zu lesen: BADELEBEN 1970. Ihr Durchmesser beträgt 94 cm. Die elektrische Glockenläuteanlage von 1976 wurde 2004 durch eine neue elektronische Läuteanlage mit Digitalquarzschaltuhr ersetzt.

 

Blick auf die Orgel

Die Orgel wurde 1937 durch die Firma Furthwängler und Hammer in Hannover erneuert und umgebaut. Aus mehreren Gutachten von 1934 geht hervor, daß die vorherige Orgel vom Orgelbauer J. B. Sasse aus Gotha als Positiv für die Kirche in Sunstedt (Braunschweig) gebaut und 1882 an die Gemeinde Badeleben verkauft wurde. Damals erfolgte auch der Anbau eines Pedals und die Umänderung der Disposition durch den Orgelbauer Troch aus Neuhaldensleben. Sie war 1934 schon nicht mehr bespielbar und wurde als "nicht reparaturfähig" eingestuft. Deshalb wurde ein Neubau unter Einbeziehung verschiedener Teile der alten Orgel beschlossen. Der Tonumfang wurde erweitert und eine pneumatische Traktur eingebaut. Das Registerwerk blieb mechanisch  Das alte Gehäuse wurde restauriert und die beiden alten Schleifladen sorgfältig aufgearbeitet. Eine Schleiflade wurde neu angefertigt. Einige der alten, stark bleihaltigen Pfeifen wurden durch neue ersetzt. 

Die umgebaute Orgel wurde am Himmelfahrtstag 1937 in einem Gemeindegottesdienst eingeweiht.

 

 

 

 

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