Heiligenlegende "St. Petrus"


 

Darstellung:

als Apostel oder Papst; häufig auch die Szene der Kreuzigung (mit dem Kopf nach unten); als feststehender Typus mit Lockenkranz, rundlichem Gesicht, Bart, im päpstlichen Ornat mit Pallium und Tiara, 

Attribute:

Schlüssel, Stab, Buch, Schriftrolle, Fisch, Kreuzstab, Kreuz oder Hahn

Tag der Verehrung:  

29. Juni (mit Paulus)

Heiligenpatronat: 

Patron der Päpste, die Diözesen Osnabrück  und Lausanne-Genève-Fribourg, von Stadt und Kanton Genf;  Metzger, Glaser, Schreiner, Uhrmacher, Schlosser, Schmiede, Bleigießer, Töpfer, Maurer, Ziegelbrenner, Brückenbauer, Steinhauer, Netzmacher, Tuchweber, Walker, Fischer, Fischhändler, Schiffer, Patron der Schiffbrüchigen, der Büßer, der Beichtenden, der Jungfrauen, Helfer bei Schlangenbissen, Fieber, Tollwut, Besessenheit und Fußleiden, gegen Diebstahl 

Legende und Martyrium

Petrus hieß ursprünglich Simon, war verheiratet und lebte mit seiner Familie in Kapernaum,

 

El Greco: der Heiliger Petrus  (1610/14 )       Madrid,   Escorial, Sakristei

wo er den Lebensunterhalt als Fischer verdiente. Sein Bruder war Andreas, ein Jünger von Johannes dem Täufer. Zusammen mit ihm begab sich Simon zu Jesus Christus, nachdem der sich als der wahre Messias zu erkennen gegeben hatte. Jesus berief beide zu seinen Aposteln und sagte zu Simon: "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmels geben." Durch diese Wort wurde Simon zu Petrus und später zum ersten Oberhaupt der Kirche, zum ersten Papst.

Petrus unternahm mehrere Missionsreisen. Besonders erfolgreich wirkte er in Antiochia und Kleinasien, bevor er nach Rom kam. Etwa um das Jahr 57 kam er nach Rom, um hier mit Paulus eine Gemeinde zugründen.  64 wurde Petrus erster Bischof von Rom. Nero, der zu dieser Zeit Kaiser in Rom war, ließ ihn verhaften und zum Tod am Kreuz verurteilen. Die einzigen Worte von Petrus zu diesem Urteil waren, daß er mit dem Kopf nach unter gekreuzigt werden wolle, da er nicht würdig sei, wie Jesus Christus zu sterben. Er wurde im römischen Circus des Nero im Jahre 64 (oder 67) hingerichtet.

Verehrung und Brauchtum

Seit etwa Mitte des 3. Jh. ist im Westen ein Kult des Petrus nachweisbar. Im 4. Jh. gab es bereits Petrus-Kirchen in Konstantinopel und Ravenna. der größte Teil aller Bischofkirchen im Westen trug bis ins 12. Jh. hinein den Namen des Kirchenfürsten. Die katholische Kirche kennt mehrere Petrus-Feste: neben dem 29.Juni sind das: Petri Stuhlfeier (Cathedra Petri) am 22. Februar ( Übertragung des Hirtenamtes an Petrus); Petri Kettenfeier am 1. August ( am 1. August soll die Kirche S. Pietro in Vincoli in Rom eingeweiht worden sein, in der bis heute 2 Ketten des Petrus aufbewahrt werden); Kirchweihfest der Basiliken von Petrus und Paulus in Rom am 18.  November (der Ursprung liegt in der Weihe  von Alt-St.-Peter am 18. November 326, der heutige Petersdom wurde ebenfalls am 18. November geweiht, und zwar im Jahr 1626.

Auch in Franken und  bei den Angelsachsen wurde Petrus im frühen Mittelalter hochverehrt. Das karolingische Königshaus ernannte den Kirchenfürsten sogar zu seinem Patron.

 

 

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