Architektur


 

Um 1500 wurde an Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus die spätgotische Saalkirche mit dreiseitigem Ostschluß errichtet. Der Turm und die Altarmensa der alten Kirche wurden dabei mit in den Neubau einbezogen. Nach schweren Schäden im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche zwischen 1674 und 1693 durch den Landgrafen Friedrich zu Hessen-Homburg wiederaufgebaut und  mit einer neuen Innenausstattung versehen. Der achteckige Turmaufsatz mit spitzem Helm, das  Westportal, das Portal an der Ostseite mit einer Freitreppe aus Sandstein, die zu einer, aus einem Fenster umgebauten Tür in der Ostwand der Kirche führt, die Holztonne mit aufgelegten Rippen sowie die beeindruckende komplette Barockausstattung im Inneren entstanden zu dieser Zeit. Diese Instandsetzung wurde 1693 mit einer barocken Ausmalung abgeschlossen.Eine Nachricht vom 25.5.1716, die sich auf diese vollständige Restaurierung bezieht, sagt dazu: "Die Kirche ist vor 30 Jahren neu gebaut und darinnen viele unnötige Kosten angewandt, insbesonderheit an eine allzugroße Orgel und Altar." 

An der Brüstung des Dockengeländers befinden sich die Jahreszahl ANNO 1679 und drei Wappen in Hochrelief, von denen die zwei kleineren stark verwittert sind. Das dritte Wappen (von Hessen Homburg) ist noch gut zu erkennen. Das Kirchenschiff ist vermutlich gegen Ende des 15. bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut worden. Einziger Hinweis auf das Baujahr ist ein altes Portal an der Nordseite des Kirchenschiffes, dessen nach oben spitz zulaufende Form in die Gotik einzuordnen ist. Die Bauformen sprechen dafür, dass das Schiff in einem Zuge erbaut worden ist. Zu diesem Zeitpunkt scheint der Turm schon gestanden zu haben. Eine genaue Datierung ist aufgrund des dicken Putzes nicht möglich.

   
 

Grundriß der Kirche

 

 

Das Schiff (mit 3/8 Chorschluss in Schiffbreite) ist aus Kalk- und Sandstein gebaut und verputzt worden. Zum Turm   können diesbezüglich keine Angaben gemacht werden. Dem großen Gewölbeschub wirken an Nord- und Südseite je drei Strebepfeiler entgegen. Vermutlich wurde 1928/29 im Zuge des Einbaus der Ofenanlage ein "unschöner" Schornstein an der Südseite der Kirche angebaut.

Das Kirchenschiff wird durch gepaarte Rundbogenfenster in profilierten Sandsteinrahmen belichtet.

Das Innere der Kirche wirkt durch seine (fast) vollständig erhaltene barocke Ausstattung (Altarwand, Emporen, Orgelprospekt) sehr reich. An der Nord-, West- und Südseite sind eingeschossige, geradlinig geführte, auf Holzsäulen ruhende Emporen angebracht. An den Chorschrägwänden sind gleichartige, jedoch zweigeschossige Emporen angebracht.

Die Läuteanlage und das Orgelgebläse wurde 1922 elektrifiziert. 1937 und 1997 wurde die Innenausmalung vollständig restauriert. Der Kirchenturm wurde in den Jahren von 1986 bis 1988 mit Kupferblech neueingedeckt. Das Kirchenschiff wurde 1992 neu gedeckt.

Das Geläut besteht aus 2 Glocken, einer gußeisernen, von 1920 und einer bronzenen von 1833. Diese wurde als Ersatz für die Glocke angeschafft, die beim Läuten zum Tode Friedrichs des Großen gesprungen  war.

 

 

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