Heiligenlegende St. Bartholomäus


 

Darstellung:

meist mit schwarzem, krausem Haar, in der einen Hand ein Buch, in der anderen ein Messer (mit  dem er gehäutet wurde);  Bekleidet ist der Apostel oft mit einem weißen Mantel, er trägt Sandalen oder ist barfüßig.

Attribute:

Buch, Schriftrolle, Fahne, Schindmesser, Pilger- oder Kreuzstab; Bei ihm ist häufig ein bezwungener Teufel zusehen; auch hat er seine abgezogen Haut über dem Arm oder seinen abgeschlagenen Kopf in der Hand (Martyrium)

Tag der Verehrung:  

24. August; die Ostkirchen: 11. Juni

Heiligenpatronat: 

Frankfurt am Main, Maastricht, Pilsen und Altenburg; das Bistums Lüttich; Bergleute, Metzger, Buchbinder, Schneider, Bauern, Winzer, Bäcker, Hirten, Sattler, Gerber, Schuhmacher, Stukkateure und in Florenz der Öl-, Käse- und Salzhändler; Patron des Wetters, Helfer bei Nervenkrankheiten, Zuckungen und Hauterkrankungen

Legende und Martyrium

Der wahre Name des Heiligen war mit ziemlicher Sicherheit Nathanael.  Als Bartholomäus erschien er nur in den Apostellisten.

      

               Der heilige Bartholomäus                Albrecht Dürer, 1523

Bartholomäus leitet sich wahrscheinlich von dem hebräischen Wort "bar tolmai", Sohn des Furchenziehers, ab, was auf dem Beruf seines Vaters schließen läßt. Geboren wurde er zu Beginn des ersten Jahrhunderts, in Kana in Galiläa.

Die Überlieferung berichtet, daß Bartholomäus durch den Apostel Philippus zu Jesus kam. Christus soll, als er den neuen Jünger empfing und in den Kreis seiner zwölf Apostel aufnahm, gesagt haben: "Seht, ein wahrer Israelit, an dem kein Falsch ist."

Nach der Auferstehung Christi zog Bartholomäus als Wanderprediger durch Armenien, Indien und Mesopotamien und verkündete das Evangelium. Berühmt wurde er durch seine Fähigkeit, Kranke und vor allem Besessene heilen zu können. So soll er angeblich auch die Tochter des armenischen Königs Polimius von der Besessenheit geheilt haben, worauf sich die gesamte Familie zum Christentum bekannte. Wütende Götzenpriester hetzten daraufhin den heidnischen Bruder des Königs, Astyages, gegen Bartholomäus auf. Seine Soldaten nahmen ihn schließlich gefangen und folterten ihn grausam. Bartholomäus wurde zur sogenannten Persischen Todesstrafe verurteilt: Bei lebendigem Leib zog man ihm die   Haut vom Körper ab, danach wurde er gekreuzigt. Manche Überlieferungen sprechen auch von einer Enthauptung. Das Todesjahr von Bartholomäus lag um die Mitte des 1. Jh. ( wahrscheinlich 51), der Ort des Martyriums möglicherweise in Syrien.

Seit Ende des 10. Jh. ruhen die Gebeine des Märtyrer-Apostels in der Kirche St. Bartolomeo auf der Tiberinsel in Rom.  Kaiser Otto III gab den Auftrag, die Kirche an Stelle eines antiken Äskulaptempels zu errichten. Die Hirnschale des Märtyrers befindet sich seit 1238 in der früheren Pfarrkirche St. Bartholomäus, dem heutigen Dom in Frankfurt am Main. 

Verehrung/Brauchtum

Einer der bekanntesten Bräuche zum Bartholomäustag ist die Almer-Wallfahrt, bei er am Sonntag vor oder nach dem Gedenktag für den Apostel die Bewohner des österreichischen Ortes Alm nach St. Bartholomä am Königssee im Berchtesgadener Land pilgern. Die ersten Wallfahrten fanden bereits im 17. Jh. statt und gehen auf ein altes Gelübde zurück; angeblich soll eine Pestepidemie erloschen sein, woraufhin die Almer gelobten, alljährlich an Bartholomä diese Wallfahrt durchzuführen. Andere Überlieferungen sagen, die Almer pilgern nach St. Bartholomä, um Bartholomäus um Schutz für das Vieh vor wilden Tieren zu bitten.

In Frankreich gibt es bis heute den Brauch der Bartholomäus-Kerzen. Für die Franzosen verbinden sich mir dem Namen Bartholomäus aber auch schlechte Erinnerungen: In der "Bartholomäus-Nacht" im Jahre 1572 (Pariser Bluthochzeit) wurden auf Geheiß von Katharina von Medici 2000 protestantische Hugenotten ermordet.

 

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