Marienlegende


 

Darstellung:

Neben Christus ist Maria das Hauptthema der christlichen Kunst. In ihrer Darstellung unterscheidet man mehrere Typen: u.a. Maria mit dem Kind auf dem linken Arm Hodegetria); als thronenden Maria, das Kind vor sich auf dem Schoß (Nikopoia); als stillenden Maria (Maria lactans); als Schöne Madonna, als Unbefleckte Jungfrau (Immaculata); Mariä Verkündigung (Annuntio); Mariä Heimsuchung (Visitatio), Maria unter dem Kreuz; Mariä Himmelfahrt (Assunta), Maria auf der Mondsichel

Tag der Verehrung:  

8. September (Mariä Geburt)

Patronat: 

Patronin der Christenheit; Bayern, die Bistümer Aachen und Speyer; die Stadt Lausanne; Gastwirte, Köche, Kürschner, Tuchmacher, Töpfer, Schiffer, Lebkuchenbäcker, Seidenarbeiter, Essigbrauer, Helferin bei Gewitter und Blitzschlag sowie in allen Nöten

Mariengeschichte

Eine Reihe von Mariengeschichten  finden sich auch in den apokryphen Evangelien .

Maria, die Tochter von Anna und Joachim wurde nach zwanzigjähriger  Ehe in Nazareth, nach anderen Legenden in Jerusalem, geboren. Nach einer sorgfältigen Erziehung  während einer behüteten Kindheit und Jugendzeit verlobte die Mutter das zwölfjährige Mädchen in Nazareth mit dem Zimmermann Joseph. 

Geburt der Maria, Altar aus Pfullendorf (Baden-Würtemberg), Beginn des 15. Jahrhunderts, Staatsgalerie Stuttgart

Geburt der Maria,
Altar aus Pfullendorf (Baden-Württemberg) Beginn des
15. Jahrhunderts,

Staatsgalerie Stuttgart

Ein Engel verkündete ihr eines Tages, daß sie durch die Kraft Gottes einen Sohn gebären würde. Nach einem längeren  Besuch bei Verwandten kam Maria deutlich sichtbar schwanger nach Nazareth zurück. Joseph, verzweifelt über die Untreue seiner Braut, wollte sich daraufhin von ihr trennen. Ein Engel klärte ihn jedoch über das Wunder der unbefleckten Empfängnis auf. Im 7.Jh. vor Christus ordnete Kaiser Augustus eine Volkszählung an. Dazu mußte Joseph in Bethlehem erscheinen, da er dort ein Stück Land besaß. Maria hatte ihn als seine Verlobte nach römischer Vorschrift zu begleiten. Nach der Überlieferung gebar Maria auf dem Weg dorthin in einem Stall ihren Sohn Jesus. Nach der Rückkehr aus Ägypten, wohin die Familie floh und so dem Kindesmord  Herodes des Großen entging, traten Maria und Joseph in den Hintergrund, die Spur von Joseph verlor sich bald ganz. Das letzte gemeinsame Bild der Familie zeigt das Ehepaar auf der Suche nach ihrem zwölfjährigem Sohn Jesus, den sie dann bei den Schriftgelehrten im Tempel fanden. Danach soll Maria rund 18 Jahre lang mit Jesus in Nazareth gelebt haben. Mehr ist aus dieser Zeit nicht überliefert. Auf dem Lebensweg Jesu erschien Maria nur zweimal: auf der Hochzeit von Kana und unter dem Kreuz, wo sie der sterbende Sohn seinem Lieblingsjünger Johannes anvertraute. Das letzte öffentliche Auftreten Marias fand statt, als sie nach Christi Himmelfahrt mit den Jüngern um den Heiligen Geist betete. Unter Herodes Agrippa I. (37-44) verstärkte sich die Verfolgung der Christen, so daß viele Anhänger der neuen Lehre Palästina verließen. Johannes und Maria gingen nach Ephesos, wo Maria zwischen 50 und 54 n.Chr. im Alter von 59 Jahren gestorben sein könnte. Sie könnte aber der Legende nach aber auch in Jerusalem gestorben sein.

 

Bartolomé Esteban Murillo: Mariä Himmelfahrt, um 1675, Hermitage in St. Petersburg

Mariä Himmelfahrt,

Bartolomé Esteban Murillo um 1675,         Hermitage  St. Petersburg

Verehrung und Brauchtum

Im 4. Jh. tauchen die ersten Spuren von Marienfesten auf, seither werden im Osten und Westen mindestens vier große Marienfeste gefeiert. Schon in dieser Zeit gab es erste Marienkirchen. Seit etwa den 9. Jh. besteht der Brauch, Maria den Samstag zu weihen und ihr eine Messe zu lesen. Die Anfänge des Rosenkranzes sind im 12. Jh. zu finden, nicht lange danach entwickelten sich die Marienwallfahrtsorte.

Der Gottesmutter weihte man zahlreiche Feste. Die wichtigsten sind: Hochfest der Gottesmutter (Fest der Gottesgebärerin) 1. Januar; Mariä Lichtmeß 2. Februar, Mariä Verkündigung 25. März, Mariä Heimsuchung 2. Juli, Mariä Himmelfahrt 15. August, Maria Königin 22. August, Mariä Geburt 8 September, Mariä Namen 12. September,  Hochfest der Unbefleckten Empfängnis 8. Dezember

 

 

 

 

 

 

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