Geschichte


1118 wird der Ort "Fugilbeke" erstmals erwähnt, als das Kloster Huysburg hier den Zehnt erhielt.1162 erscheint eine Ministerialfamilie, die ihren Namen nach dem Ort trägt. 1224 erhielt das Kloster St. Ludgeri von dem welfischen Pfalzgrafen Heinrich bei Rhein 1 ½ Hufen Land und kurz darauf noch einmal 20 Hufen. Allerdings wird das Kloster später nicht mehr erwähnt. Seit dem 13. Jh. gehörten immer mehr Teile des Ortes dem Kloster Marienborn. 1260 wurden dem Kloster 2 Hufen Land von Friedrich von Domersleben geschenkt.

Erstmalig wird um das Jahr 1240 ein Pfarrer Johannes in Völpke als Zeuge erwähnt. Erzbischof Konrad von Magdeburg gab 1268 das Patronatsrecht über die Kirche in Vogelbeke an das Kloster  Marienborn. 1269 schenkte Bischof Volrad von Halberstadt die Kirche dem Kloster Marienborn. 1271 genehmigte das Domkapitel zu Halberstadt die Schenkung des Patronats der Kirche von Bischof Volrad von Halberstadt an das genannte Kloster.  1276 vereignete Bischof Volrad von Halberstadt dem Kloster Marienborn die Kirche von Völpke. 1732 wurde das Patronat für 200 Taler an das Kloster "Unserer Lieben Frauen" in Magdeburg verkauft.

Die Reformation wurde wegen der engen Bindung des Ortes an das Kloster Marienborn erst 1550 eingeführt. Der erste nachweisbare Pfarrer war Johannes Voigt (1550 bis ca. 1576). Er wurde 1520 geboren und als Mönch im Kloster Riddagshausen katholisch ordiniert. Über ihn wurde bei einer Kirchenvisitation folgendes bemerkt: "Dieser Pfarrer ist ein einfältiger Mann, versteht doch christliche Lehre und seine Pfarrkinder haben den Katechismus aufsagen können, daß man auch mit ihm zufrieden."

An der Stelle der jetzigen evangelischen Kirche standen mindestens schon zwei Vorgängerkirchen. Im Jahr 1783 schrieb Pastor Braune über den Zustand der alten Kirche: "...Unsere Kirche ist dermaßen baufällig, daß sie täglich den Einsturz drohet und die Glocke hat seit einem halben Jahre dieserhalb gar nicht mehr gerühret werden können ..."

Im gleichen Jahr berichtete der Kirchvater Heinrich Jacob Duckstein an das Kloster Unserer Lieben Frauen :

"... daß sich viele schauderten in die Kirche zugehen, da im benachbarten Ausleben die Kirche bei hellem Mittag und stillen Wetter eingestürzt sei. ..."
1785 schrieb Pastor Braune : "...So habe ich den Herren Sucessoren hinterlassen wollen, wie unsere hiesige Kirche, nachdem zwischen der Gemeinde und dem zeitigen Patron, dem Kloster Unserer Lieben Frauen in Magdeburg fast 2 Jahre geklagt in solch Umstände geriet, daß ich ein Schreiben höheren Ortes ergehen ließ, darin ich die Umstände und Beschaffenheit der Kirche anzeigte. Hierauf ward von der Königlichen Regierung zu Magdeburg sogleich der Bauconducteur Scabell gesandt mit Order: die Kirche sogleich zu räumen und Orgel, Prieche, Glocken, Stühle, pp in Sicherheit zu bringen und einen Anschlag zur neuen Kirche zu verfertigen und bei besagter Regierung und Patrone einzureichen. ..."

Am 06. März 1785 wurde zum letzten Mal Gottesdienst in der alten Kirche gehalten und das Heilige Abendmahl ausgeteilt. Am Karfreitag desselben Jahres wurde mit dem Abriss der alten Kirche begonnen. Die Gottesdienste wurden während des Baues in einem Schuppen des Freibauern Müller gehalten.  Der bereits erwähnte Baukonstrukteur Scabell in Magdeburg wurde mit der Leitung des Neubaues beauftragt. Der Grundstein wurde am 23. August 1786 gelegt. Das Kloster Unserer Lieben Frauen zahlte zum Kirchenbau 1.427 Taler. Der Gemeinde wurde vom König eine Kollekte bewilligt, die aber nur 124 Taler und 23 Groschen einbrachte. Der erste Gottesdienst wurde am 1. Advent (30.11.) 1788 gehalten.

1758 kaufte die Kirchengemeinde eine Orgel. Am 15. Oktober 1869 wurde eine neue Orgel eingeweiht, die 1934 wiederum durch eine neue ersetzt wurde.

Am 02. Dezember 1806 wurde fast der gesamte Ort von einem Feuer vernichtet. Entstanden sein soll der Brand durch die Nachlässigkeit beim Umgang mit Licht im Pferdestall des Halbspänners Jacobs. Der Bruder des erwähnten Jacobs, der als Knecht bei ihm diente, suchte mit einem Licht Rattenlöcher im Pferdstall. Er hatte einen Spitz bei sich, den er zum Rattenfangen abgerichtet hatte. Dieser stieß das Licht in der Laterne um und sofort fingen das Stroh und Heu im Pferdestall Feuer, welches sich rasend schnell fast über den ganzen Ort ausbreitete. Aufgrund der schlechten Wege kam die Hilfe aus dem Nachbarorten zu spät. Nut vier Häuser blieben verschont.  Pastor Braune, der ebenfalls seine Wohnung verlor, da das Pfarrhaus durch den Brand stark beschädigt wurde, zog mit seiner Familie vorübergehend zu Pastor Krüger nach Badeleben. Dieser hatte 1802 ebenfalls durch einen Brand seine Wohnung verloren und hatte erst kurz vorher eine neue Wohnung bezogen.

Der Neubau des Pfarrhauses erwies sich als schwierig, da das Geld dazu fehlte. Nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt waren am 22. Oktober 1806 die ersten Franzosen angekommen, Magdeburg war gefallen und das Land unter französische Verwaltung gekommen.

 
 

Tafel mit den Namen der Einwohner, die im Befreiungskrieg gekämpft haben

Den Ämtern, Klöstern, Kirchen und Schulen wurden hohe Kontributionen auferlegt. So musste z. B. die Pfarre im Jahr 1808 für 4 Monate 197 Taler und 6 Pfennige Kriegskontribution zahlen. Der damalige Ortsschulze (Maire) Reinecke schrieb dazu in das Gemeindebuch:

"Die jetzigen Zeiten sind also bestellt: Viel Sorgen, viel Plagen, viel Bezahlen, kein Geld. Ach, wie wars in Preußen schön, da waren noch Louisdor zu sehen."

Als erstes wurden Stall und Scheune 1807 wieder aufgebaut. Der Neubau des Pfarrhauses dagegen, zog sich in die Länge. Erst im Herbst 1810 konnte Pastor Braune das neue Pfarrhaus beziehen.

1902 ließ die Kirchengemeinde 3 neue Glocken von der Firma G. A. Jauck in Leipzig gießen. Pfingsten 1902 wurden die 3 neuen Glocken bei einem Festgottesdienst eingeweiht. Die beiden alten Glocken wurden, nach dem sie noch einmal geläutet wurden, abgenommen. Die kleinere von beiden war ohne Schmuck oder sonstigen Zierrat. Die andere trug am oberen Rand die Inschrift "Deo et Hominibus inservio" (Gott und den Menschen diene ich.) 1695 Conradus Dencken, Pastor und am unteren Rande: Hans Fincken. Andreas Jacobs. Goss mich Johann Greten in Magdeburg. Zwei der neuen Glocken wurden im 1. Weltkrieg eingeschmolzen und 1929 durch zwei neue Glocken aus der Glockengießerei "Schilling und Söhne" Apolda ersetzt. Diese beiden wurden dann im 2. Weltkrieg eingeschmolzen.

 

nach oben