Heiligenlegende der Heiligen Margaretha (Marina) von Antiochien


 

 

Darstellung:

Margaretha wurde auf verschiedene Weise dargestellt, besonders häufig sieht man sie mit einem Drachen (Legende) und einem Kreuzstab, auf dem eine Taube sitzt

Attribute:

Palme, Kreuz, Kreuzstab, Krone oder Perlenkranz, Fackel, Buch und Kamm.

Tag der Verehrung:  

20. Juli

Heiligenpatronat: 

Bauern, Jungfrauen, Ammen, Mädchen, Gebärende, Ehefrauen, bei schweren Geburten, gegen Unfruchtbarkeit, bei Gesichtskrankheiten und Wunden,  Fruchtbarkeit,  Nothelferin

Legende und Martyrium

Margaretha, die bei den Griechen Marina genannt wird, gehört zu den 14 Nothelfern und ist neben Barbara und Katharina eine der drei Virgines Capitales (Heilige Drei Jungfrauen). Der Ort ihrer Verehrung ist heute Montefiascone in der italienschen Provinz Viterbo. Der Dom des Ortes, S. Margaritha, ist ein von Michele Sanmicheli geplanter Oktogonalbau mit einer weithin sichtbaren Kuppel  

"Margareta wehrt mit dem Kreuz den Drachen ab" Guercino, Basilika S. Pietro in Vincoli, Rom

 Margareta wehrt mit dem Kreuz den Drachen ab, 

Guercino (1591 - 1666),  Basilika S. Pietro in Vincoli,  Rom

Margaretha kam nach der Legende in der zweiten Hälfte des 3. Jh. als Tochter eines heidnischen Ehepaares (nach einer anderen Auslegung der Legende war ihr Vater ein heidnischer Priester)  in Antiochia zur Welt. Die Amme, eine überzeugte Christin, erzog das Mädchen von Geburt an im christlichen Glauben. Als der Vater nach Jahren die Abkehr seiner Tochter vom Götzentum bemerkte, zeigte er Margaretha beim Statthalter Olybrius an. Dieser war von der Schönheit des jungen Mädchens so angetan, daß er nicht nur versuchte, es vom Christentum abzubringen, sondern es auch zu seiner Frau machen wollte.

Margaretha, die wußte, in welche Gefahr sie sich mit einer Ablehnung der Anträge von Olybrius begab, erklärte dem Statthalter mutig, daß sie ihr Leben ihrem himmlischen Bräutigam Jesus Christus geweiht habe. Sie sprach: "Darfst du wohl verlangen, daß ich den Himmel aufgebe und dafür den Staub der Erde wähle?" Der gedemütigte Olybrius ließ Margaretha daraufhin mit Fackeln brennen, an den Haaren aufhängen und geißeln. Die Legende, die die Lebensgeschichte Margarethas stark ausschmückt, erzählt, daß der Gefangenen im Kerker in der Nacht eine Drachen erschien und sie verschlingen wollte. Als Margaretha das Kreuzzeichen machte, verschwand das Ungeheuer wieder. Auch sollen die schweren Verwundungen der Christin schon am Tag nach der Mißhandlung auf wunderbare Weise verheilt gewesen sein. Als sich im Volk wegen dieser Wunder immer mehr Unruhe ausbreitete und sich zahlreiche Heiden sogar Taufen ließen, kannte der Zorn des Statthalters keine Grenzen mehr. Olybrius ordnete die Enthauptung der jungen Christin an, die schließlich auf einem öffentlichen Platz der Stadt vollzogen wurde. Das Todesjahr Margarethas war das Jahr 305.

Verehrung und Brauchtum

Im Mittelalter war der Margarethentag einer der wichtigsten Lostage des Jahres. War das Wetter vor diesem Tag gut, begann an diesem Tag die Ernte.  Am 20. Juli wurde in früheren Zeiten auch der Pachtzins bezahlt.

 

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