Architektur


Der schlichte Saalbau mit Drei-Achtel-Chorschluß wurde 1785-1790 als Ersatz für eine baufällig gewordene Vorgängerkirche erbaut.

 

Grundriß der St. Margarethen-Kirche in Völpke

Der Grundstein wurde auf der Südseite am 23.8.1786 gelegt. Von der vorhergehenden Kirche kann man auf Grund einer Eingabe von 1759 annehmen, dass sie gewölbt war, d. h. vermutlich mit einem Holzgewölbe. Der frühere Turm ist 1706 vollständig neu erbaut worden. Er wurde allerdings nach verhältnismäßig kurzer Zeit (1783) zusammen mit dem älteren Schiff wieder baufällig, was auf die schlechte Beschaffenheit des Bodens, der aus „Floslehm" besteht, zurückzuführen ist. 1783 konnte nicht mehr geläutet werden; 1785 wurde die Kirche abgerissen und der Baukonstrukteur Scabell in Magdeburg mit einer Zeichnung für den Neubau beauftragt. Er hatte auch die Leitung des Baues. Ausführende Meister waren der Maurermeister Körner und der Zimmermeister Ernst aus Magdeburg sowie der Steinmetz Schneider aus Badeleben. 1786 waren die Bauwerkstoffe angefahren und auf ein Gesuch veranlaßte der König den Baubeginn. 1787 war der Bau erst ein paar Fuß über den Erdboden ausgeführt. Damals hatte man wahrscheinlich den schlechten Untergrund festgestellt. 

Zeichnung der Roste unter dem Kirchenfundament von 1788

Zeichnung der Roste unter dem Kirchenfundament von 1788

Aufgrund des schlechten Baugrundes wurde der Bau auf einem aus Eichenpfählen bestehenden "Rostwerk" errichtet. Einweihung war am 30. 11. 1788. Am 03.04.1789 wurde die Turmfahne nebst Knopf aufgesetzt. 1790 war der Bau endgültig fertig und wurde am 10. Oktober durch den Landbaumeister Bein abgenommen. 1800 hatte der Turm auf der Südseite vom Erdboden fast bis an das Schalloch einen Riß, der sich von Jahr zu Jahr verbreiterte. 1804 war sich die Gemeinde mit dem Patron nicht einig, ob der Turm ganz abgetragen werden sollte oder ob nur Strebepfeiler anzubauen wären. Am 1. Juli 1805 wurde mit der Anlage von Strebepfeilern am Turm begonnen und die Risse wurden verschmiert. 1825 zeigten sich schadhafte Stellen in den Wänden der Kirche. 1829 waren sie so von Rissen durchzogen, daß ihr Einsturz sowie der des Ostgiebels drohte. Die Kirche wurde abgesteift. Vom 4. 12. 1829 liegt ein Anschlag vor über sieben Stück Strebepfeiler, die die Wände stützen sollten. Vier wurden aufgeführt und bewährten sich gut, so daß sich 1831 „nicht die kleinste Spur von neuen Rissen" zeigte. Sie bestimmen bis heute das Erscheinungsbild der Kirche. 1934 wurde die Innenausstattung restauriert. Der Anstrich erfolgte nach einem Entwurf von Braue in Halle: die Wände mit abgesetzt. Fensterverglasung besteht aus Rauten, undurchsichtig gewolkt, mit farbigen Randbordüren. Die Emporen an den Langseiten reichten ursprünglich bis an den Altar, wie der Absatz im Mauerwerk zeigt. Seit 1934 ist der Chor freigelassen. Die Westempore war in der Mitte vorgewölbt. Die Emporen ruhten auf Pfosten; Brüstungsfelder gerippt mit einem blaßolivgrünem Anstrich, elfenbeinfarben, seegrün, bolusrot abgesetzt.

Wegen  des starken Schwammbefalls wurde die ehemals reiche barocken Ausstattung der Kirche aufgegeben. Im Inneren des flachgedeckten Schiffes sind nur noch die hufeisenförmige Empore und die Orgel vorhanden. Einen Eindruck der ehemaligen Ausstattung, zeigt Ihnen das kleine Bild. Es handelt sich um eine Gemälde aus dem Jahr 1921 von Herrn Eduard Krügermann aus Schönebeck. Um das Bild im größeren Format zu betrachten, klicken Sie bitte auf das Thumbnail.

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